Unsere Stadtgeschichte von 1900 – 1999
1905 eröffnete das Moorbad den Kurbetrieb. 1912 erfolgte die Eingemeindung der Kolonie Maasdorf (ab Schützenhaus bis Ortsausgang). 1939 folgten Neudobra und Weinberge. 1914 erlebten die Einwohner ein großes Heimatfest. Im 1. Weltkrieg starben 65 Bürger an den Fronten. 1925 ist der Stadt der Titel „Bad“ durch den Regierungspräsidenten des preußischen Staatsministeriums verliehen worden.
Mit der Machtübernahme durch die NSDAP wurden die demokratischen Grundprinzipien abgebaut, auf allen Gebieten wurde das einheitliche Führungsprinzip angewandt. In der Zeit von 1934 – 1939 vollzog sich durch den Siedlungsbau zwischen der Riesaer Straße sowie der jetzigen Friedrich – Engels – Straße bis Ortsausgang nach Oschätzchen die Ausdehnung des Stadtgebietes.
Im 2. Weltkrieg starben mehr als 300 Bürger; Pfingsten 1944 entging die Stadt einer Zerstörung durch einen Luftangriff, da die Bomben nur das südliche Randgebiet berührten.
Am 23. April 1945 besetzten Sowjettruppen die Stadt. Während der 40jährigen sozialistischen Planwirtschaft wurden in den Bereichen der Kultur, des Sports, des Bildungs- und Gesundheitswesens zweckdienliche Objekte geschaffen. Große Defizite gab es auf dem Gebiet der industriellen Modernisierung, der Stadtentwicklung und des Umweltschutzes.
Nach einem Aufruf der evangelischen Kirche, leitete am 3. November 1989 eine Podiumsdiskussion unter dem Motto „Reden statt Randale“ in der Sankt Nikolai Kirche die Wende in Bad Liebenwerda ein.
In der Kirche fanden ca. 2 000 Menschen Platz. Durch eine Übertragung nach draußen konnten auf dem Marktplatz noch einmal ca. 3 000 Bürger die Diskussion mit erleben. In ruhiger und sachlicher Diskussion wurde zum ersten mal kritisch zu den vergangen 40 Jahren SED-Regierung Stellung bezogen.
Die seit vielen Jahren bestehende intensive Verbindung zwischen Mitgliedern der evangelischen Kirchengemeinden Bad Liebenwerda und Lübbecke (Nordrhein Westfalen) gipfelt 1990 in der Partnerschaft beider Städte. Die feierliche Urkundenunterzeichnung wurde am 26. Mai 1990 vollzogen.
Wie für viele Betriebe und Einrichtungen in unserer Region, so kündigt sich auch für das Moorbad in der Wendezeit das „Aus“ an. Die Schließung konnte zum Glück 1991 durch die Privatisierung des Eisenmoorbades verhindert werden. Neben dem alten „Eisenmoorbad“ öffnete dann 1993 die neue Rheumaklinik ihre Pforten für die Kurgäste aus ganz Deutschland. Modernste Therapiemöglichkeiten wurden angeboten.
1993 Kreisstadtverlust der Stadt Bad Liebenwerda durch Zusammenlegung der Kreise Finsterwalde, Herzberg und Bad Liebenwerda.
Im Rahmen der Gemeindegebietsreform vergrößerte sich die Stadt 1993 um 15 Orte.
Neue Ortsteile von Bad Liebenwerda wurden:
Burxdorf – Dobra – Kosilenzien – Kröbeln – Langenrieth – Lausitz – Maasdorf – Möglenz – Neuburxdorf – Oschätzchen – Prieschka – Thalberg – Theisa – Zeischa – Zobersdorf
Langenrieth und Burxdorf waren vorher schon in Neuburxdorf eingemeindet. Sie wurden im Laufe der Zeit ebenfalls als eigenständige Ortsteile behandelt. Die Bevölkerungszahl der Stadt wuchs von 5.940 auf 11.733 Bewohner.
In der DDR – Ära gab es bereits eine Partnerschaft des damaligen Rates des Kreises und Gemeinschaften und Verbänden Bad Liebenwerdas zur polnischen Stadt Nowe Miasteczko. Eine neuerliche Zusammenarbeit beider Städte wurde im Mai 1993 angestrebt und von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Die feierliche Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde geschah am 07. Mai 1994.
Vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen in Potsdam, erhielt die Stadt am 30.09.1994 die vorläufige staatliche Anerkennung als Heilbad. Das war eine von vielen geforderten Voraussetzungen zum angestrebten Kurstadtstatus, denn es war erklärtes Ziel der Stadtverordneten, die Tradition als Heilbad fortzuführen.
Am 24. April 1997 wurde das „Haus des Gastes“ von Ministerpräsident Manfred Stolpe eröffnet.
Die Stadtverordnetenversammlung beschloss im Mai 1997 die Vergabe zur Planung, zum Bau, zur Finanzierung und zur Betreibung des Kurzentrums und den Kurortentwicklungsplan als Zielplanung der Stadt Bad Liebenwerda. Durch das Kurzentrum soll Bad Liebenwerda eine wirtschaftliche Perspektive für die Zukunft gegeben werden.
Der Kirchturm, der 1376 erstmals erwähnten, mehrmals zerstört und durch Blitzschlag niedergebrannten „Nikolaikirche“, wurde 1998 100 Jahre alt. Im November des gleichen Jahres beging die Volksschule ihr 150jähriges Jubiläum.
Am 26.November 1998 schenkte Pamela Tanneberger aus Bad Liebenwerda drei kleinen Mädchen das Leben. Die Stadt übernahm die Patenschaft für Mandy, Jessy und Nelly.